SIMENON-DOSSIER

Wenn man heute in der weltweit dominierenden Suchmaschine des Internets den Namen Georges eingibt, so folgen in einer ersten Reihenfolge auf der Maske, die dazugehörigen Namen: - Clooney, und das irrigerweise, heißt er doch George, nur an ihm soll bitteschön keiner vorbei kommen, - Moustaky, der wunderbare Chansonier, - St. Pierre, oha, ein französischer Kampfsportler, den ich nicht kannte, - Braque, der Maler, - Bizet, der Komponist und wieder ein Maler: - Seurat, dann - Michael, der englische Pop-Sänger,- Pompidou, ehedem französischer Staatspräsident und an letzter Position der Revolutionär,- Danton.

Wenn wir dabei zugrunde legen, dass diese Reihung der Namen, sich nach der Häufigkeit der Nachfrage ihrer Nutzer ergibt, so stellt sich mir die Frage, wo bleibt Georges Simenon, der weltweit zu den zwanzig meist übersetzten Autorinnen und Autoren gehört. 193 Romane, 167 Erzählungen und auch nicht zu vergessen, mehr als 200, von leichtester Hand geschriebene, Romane der ersten Jahre. Dazu die vielen Reportagen, Essays, Theaterstücke, Hörspiele, Briefwechsel, autobiographischen Texte und und und.... Das alles liegt in einer Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren in 60 Sprachen vor. Hinzu kommen die Verfilmungen und nicht zuletzt seine ikonographische Figur, Maigret, die immer wieder Kunstschaffende aufs Neue inspirierte und inspiriert. Ja also, was fehlt Georges Simenon, das ein Kampfsportler namens Georges St.Pierre doch erstaunlicherweise anscheinend hat? Wieso erscheint diese Jahrhundertfigur in diesem weltweiten Kosmos der Informationen sehr unangemessen, sehr spät auf der Agenda des digital Wissenswerten? Kann es vielleicht sein, dass eine solche Vita sich gegen das selektive Prinzip gängiger Algorithmen stemmt? Und kann es sein, dass die Atemlosigkeit des Gleichzeitigen und das ständige Immerzu unserer Tage den Rhythmus unseres Tuns zu sehr bestimmt? Gleichviel, ich möchte das nicht weiterdenken müssen. Vielmehr möchte ich dieses Medium, dass so universell wie kein anderes ist, gern nutzen, um dieser faszinierenden und außergewöhnlichen Erscheinung der Literatur, gemeinsam mit ihnen und mit Euch, ein weiteres Podium geben. Eine neue Heimat hat er, zu meiner großen Freude, mit dem Züricher Kampa Verlag und dem Hoffmann und Campe Verlag aus Hamburg bereits gefunden.

Das SIMENON–DOSSIER soll in monatlicher Folge, Themen aufgreifen, die unbedingt relevant auch und gerade für unsere Zeit sind. Zudem wünsche ich mir, dass es dazu beiträgt, das Interesse auch bei Ihren/Euren KundInnen nachhaltig zu stärken. Denn eines ist gewiss, wohl dem, der sich auf die Lektüre Simenons einlässt, um den nämlich ist es im allerbesten LeserInnen-Sinne geschehen, denn Sie und Ihr wollt immer mehr davon – versprochen!

Hier eine Auswahl erster Themen:

  • Ohne Komplizen geht es nicht / Der Leser als wichtiges Glied in der Kette literarischen Erzählens bei Georges Simenon
  • Was die Psyche mit uns macht/ Das bewusst Unbewusste bei Simenon
  • Ein diabolisch dialogisches Prinzip/ Denn wer ist Täter und wer das Opfer bei Simenon?
  • Was ist Glück? / Die Sinnfrage als sinngebende Folie des Autors
  • Ich leide also bin ich/ Die Zeitlosigkeit der Zeit am Beispiel von: „Das blaue Zimmer“

Erhältlich in folgenden Läden

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